Dienstag, 22. September 2020

vier - Taucherglocke

Der bittere Nachgeschmack von Unglück macht sich breit. 

Riecht leicht verbrannt. Als hätte jemand meine Seele in heiße Glut geworfen. Starre Wände an, sie starren zurück. Sie schreien mir wütend entgegen. „Verschwinde.“ Suche ein Schlupfloch für diesen Alltag, für dieses Leben. 

Würd‘ so gern die Sonne sehen und nicht nur ihre Untergänge. 

Mich lebendig fühlen und im Regen tanzen. 

Deine Hand, fest in meiner. Sehnsucht. 


Wunsch danach ein einziges Mal geliebt zu werden. 

Doch das einzige was ich wahrhaftig liebe ist die Einsamkeit. 

Treuer Begleiter. Hassliebe. 

Beißt sich mit dem Wunsch nach Herzklopfen bis zum Hals 

und Funkenfeuer in der Luft. 


Will nochmal alles aufgeben für jemanden. 

Einmal nicht verlassen werden, wenn es schwierig wird. 

Eine Seele die bleibt. Auch an den schweren Tagen. 

Würd so gern nochmal für dich alles geben und dein alles sein. 


Doch Wellen brechen an deiner Eiseskälte ab. 

Herzen zerspringen und Seelen fangen selbst bei Minusgraden Feuer. 

Die Luft zum Atmen wird immer geringer, mit jeder Sekunde schwindet sie. Taucherglocke wiegt schwer auf meinen Schultern. 

Die Vergangenheit trage ich in Stein gemeißelt, gebunden an meine Füße. 

Sie lässt mich ertrinken. 

Seit langer Zeit, das erste mal. 

Und hoffentlich auch das letzte.. 


Taucherglocke. 

Fluch und Segen zugleich.


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